By Delogue
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Delogue By Delogue
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Die Pandemie und die damit einhergehenden Restriktionen beschäftigen uns mittlerweile schon seit über einem Jahr. Von Welle zu Welle und Lockdown zu Lockdown stellte uns dieses Jahr dabei vor einige Hürden – sowohl privat und beruflich. Und Fashion Brands sind hierbei keine Ausnahme.
Während Klamottenläden fast durchgehend geschlossen blieben, mussten auch Produktionsstätten phasenweise ihren Betrieb einstellen oder mit einer dezimierten Belegschaft arbeiten. Innerhalb dieser – für viele Fashion Brands nach wie vor anhaltenden – Phase der Verunsicherung, stellten sich dabei schnell Gewinner und Verlierer heraus. Denn einige Brands konnten sich schnell an die neue Realität anpassen, während andere zurückfielen.
Direkt nach Ausbruch der Pandemie hätte wohl kaum jemand gedacht, dass diese Krise uns so lange beschäftigen wird. Und selbst vor einem halben Jahr, als wir unseren letzten Artikel über Corona und seine Auswirkungen auf Fashion Brands verfassten, hätten wir erwartet, dass die Lage mittlerweile besser aussieht.
Doch das Licht am Ende des Tunnels wird langsam heller. Denn das Impftempo nimmt an Fahrt auf und auch die Industrie hat es geschafft, sich immer besser anzupassen. Ein gutes Beispiel hierfür sind die digitalen Fashion Weeks der letzten Monate, die neue und innovative Möglichkeiten aufzeigten, um Trends und Kollektionen zu präsentieren.
Doch es gibt viele weitere Chancen, die uns die Pandemie aufgezeigt hat, und die wir im Folgenden aufgreifen wollen.
Temporäre Anpassung oder nachhaltiger Wandel?
Albert Einstein war eher dafür bekannt, sich effizient zu kleiden und selten das Outfit zu wechseln. Trotzdem lässt sich sein Zitat auch gut auf die Fashion Industrie während der Pandemie anwenden.
“Das Maß der Intelligenz ist die Fähigkeit zur Veränderung.”
Albert Einstein
Das heißt nicht direkt, dass jede Brand, die während der Pandemie zurückfiel, nicht clever genug war, um sich anzupassen. Die Veränderungsfähigkeit hängt von einigen Faktoren ab, wie z.B. der Firmengröße oder Zielgruppe. Trotzdem ist in dieser Zeit klar zu erkennen gewesen, dass Brands, die den Entwicklungen des Marktes schon länger hinterherhingen, größere Probleme damit hatten, sich an die neue Situation anzupassen.
Denn viele Brands haben von Beginn der Pandemie direkt erkannt, dass sie sich anpassen müssen. Und wieder andere, waren sogar schon mit den nötigen Tools und Mitteln ausgestattet, bevor das Virus ausbrach.
Während einige dieser Maßnahmen lediglich als temporäre Anpassungen gesehen werden sollten, werden andere nachhaltig bleiben. Hierauf fokussieren wir uns im Folgenden.
3 Learnings für Fashion Brands aus der Pandemie
Learning #1: Alles startet mit deiner digitalen Infrastruktur
Brands, die vor dem Einsetzen des ersten Lockdowns keine passende digitale Infrastruktur in Betrieb hatten, bekamen schnell große Schwierigkeiten. Für die Verwaltung und Strukturierung deiner Daten ist ein passendes System essenziell. Das erkennt man meistens schon, wenn alle Mitarbeiter im Büro sind – wird aber spätestens in Home-Office Zeiten klar.
Unmengen an handschriftlichen Notizen, komplexe Excel-Files und die Interaktion mit Kollegen auf mehreren Kanälen können eure Prozesse und Kommunikation schnell lahmlegen. Um überflüssige Aufgaben zu vermeiden und transparent und effizient zu arbeiten, brauchen Brands ein integriertes Tool zur Zentralisierung und Automatisierung der Entwicklungsprozesse. Deshalb wurde die Bedeutung von Software-Lösungen, wie PLM, ERP und PIM, im letzten Jahr noch einmal besonders deutlich.
Die Kommunikation und Kollaboration mit deinen Teams und Lieferanten zu verbessern, sollte eine wichtige Erkenntnis für die Zukunft sein. Besonders in Zeiten, in denen die Rufe nach mehr Flexibilität und Home-Office Möglichkeiten lauter werden. Dabei kann dir am Ende auch die Koordinierung von Prozessen in der Cloud einen entscheidenden Vorteil bringen.
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Learning #2: Nicht nur die Industrie wandelt sich, deine Kunden tun es auch
Jede Fashion Brand weiß, dass ihre meisten Styles und Kollektionen eine kurze Lebenszeit haben, da sich die Trends jede Saison ändern. Neben des Verkaufs ihrer erfolgreichen Re-Runner Styles müssen Brands daher auch immer am Puls der Zeit bleiben.
Besonders im letzten Jahr hat sich das Interesse von Kunden an nachhaltigen Brands mit einer klaren Mission noch einmal enorm verstärkt. Das ist nicht nur ein permanenter Wandel, sondern einer, der in Zukunft noch weiter wachsen wird.
Deshalb werden digitale Märkte und die Online-Präsenz deiner Brand auch immer wichtiger. Unter dem immer kritischer werdenden Augen der Kunden müssen Brands ihre Kostenstruktur und Sourcing-Prozesse also neu überdenken.
Learning #3: Nachverfolgbarkeit und Transparenz machen den Unterschied
Leere Versprechungen und fadenscheinige CSR-Praktiken sind sowas von last Season! Über die Zeit, und auch gerade durch das letzte Jahr, schaut die Gesellschaft mit wacheren Augen auf die Prozesse und Arbeitsbedingungen von Fashion Brands. Es reicht heutzutage nicht mehr zu behaupten, nachhaltig und ethisch zu produzieren, du musst es auch beweisen können. Aber wie kann deine Brand die immer größer werdende Nachfrage an nachverfolgbaren und transparenten Informationen gerecht werden?
Das fängt alles mit der internen Transparenz an. Besonders im letzten Jahr war es aber sehr schwierig, alle Produktwege nachzuverfolgen und die Arbeit der Lieferanten zu überprüfen. Durch abwesende Mitarbeiter und unterschiedliche, grenzüberschreitende Restriktionen waren häufig wenige Informationen über die Einhaltung von Deadlines und Arbeitsbedingungen vorhanden. In all dieser Ungewissheit hat ein intaktes ‚Tech-Stack‘ meistens den Unterschied gemacht (ein kleiner Callback zur ersten Lehre).
Mit einem PLM System, das deine Produktdaten zentralisiert und allen involvierten Akteuren Zugriff auf den Produktstatus gewährt, werden die Entwicklungsprozesse dabei deutlich transparenter und nachverfolgbarer.
Dadurch hast du auch mehr Kontrolle über die Einhaltung von deinen geforderten Praktiken und Zertifikatsbedingungen. Und deine Marketing- und E-Commerce Teams können deine Produkte besser vermarkten, indem sie Kunden mit akkuraten und spannenden Produktbeschreibungen versorgen.
Die Pandemie hat ein Ende, aber der Wandel von Fashion Brands geht weiter
Doch über allem hat uns die Pandemie auch dazu angestoßen, die aktuellen Prozesse und Strukturen neu zu hinterfragen. So wurde schnell klar, dass die digitale Transformation von Fashion Brands unausweichlich ist und die nötigen Maßnahmen besser früher als später getätigt werden sollten.
Und dafür hat die Zukunft der Fashion Industrie noch so viel mehr zu bieten und Brands sollten sich proaktiv mit den neuesten Trends und Dynamiken auseinandersetzen. Hier gibt es bereits jetzt spannende Möglichkeiten, wie virtuelle Showrooms, Augmented-Reality, oder 3D für Sampling und Produktvisualisierungen. So geben viele Unternehmen schon jetzt die Richtung für eine spannende Zukunft vor.