Die Welt ist im stetigen Wandel und deine Firma muss sich zwangsläufig an neueste Dynamiken und Markttrends anpassen können. Um dabei langfristig am Markt zu bestehen, musst du deiner Konkurrenz auf unterschiedlichsten Ebenen immer einen Schritt voraus bleiben: Kannst du die niedrigsten Preise anbieten? Oder die beste Qualität? Operierst du am effizientesten und agierst du dabei wirklich transparent und nachhaltig?
Der Markt und deine potenziellen Kunden werden in dieser Hinsicht immer anspruchsvoller. Doch auch eine Vielzahl an Tools und Systemen werden entworfen, um mit diesen Anforderungen mithalten zu können und deinen Arbeitsalltag dabei zu vereinfachen.
Hierunter hat sich, besonders in den letzten zwei Jahrzehnten, auch das PLM System einen bedeutsamen Namen machen können – als Akronym für das in deutscher Sprache wenig griffig daherkommende Produktlebenszyklusmanagement.
Doch was genau hat es damit auf sich? Die folgenden 5 Leitfragen sollten dir dabei helfen, das gesamte Konzept besser zu verstehen und seine besondere Bedeutung und Anwendung innerhalb der Fashion- & Lifestyle-Industrie zu erkennen.
Vom Konzept bis hin zur Auslieferung zum Kunden gehen deine Produkte durch diverse, zusammenhängende Prozess-Schritte. Hierbei die komplette Übersicht zu behalten über alle Aufgaben und Workflows ist eine sehr komplexe Aufgabe – besonders, wenn mehrere Teams und Abteilungen involviert sind. Der Schlüssel zu einer wettbewerbsfähigen Zukunft besteht allerdings darin, die Firmenkomplexität auf einem steuerbaren Level zu halten. Hierbei kann ein PLM System eine entscheidende Rolle einnehmen für deine fortlaufende Firmen-Performance.
In seiner Kerndefinition koordiniert PLM deine kompletten Produktlebenszyklus-Phasen, indem diese mit allen zugehörigen Informationen, Prozessen und Mitarbeitern verbunden werden. Das startet schon mit der Konzeptionalisierung der ursprünglichen Idee, über den anschließenden Entwurf und die Produktion, bis hin zur finalen Auslieferung deines Produktes.
Während die ersten strategischen Anwendungen von PLM in der Prozess-Beschleunigung innerhalb der Automobilindustrie stattfanden, etablierte es sich schnell als industrie-übergreifende Software-Lösung. Oft wird es hierbei als „Single-Source-of-Truth“ für deine kompletten Produktdaten bezeichnet. Das heißt im Klartext, dass jede Firma, welche innerhalb von Design-, Herstellungs-, und Verteilungs-Prozessen tätig ist, von einem PLM System profitieren kann.
Heute wollen wir allerdings nicht herausfinden, welche Industrien ein Stück vom Kuchen abbekommen können, sondern fokussieren uns auf eine der Industrien, in welcher Firmen das Sahnestück zusteht.
Wenn du dich innerhalb deiner Firmenprozesse mit unterschiedlichen Störgeräuschen und Fehlerketten herumärgern musst, befindest du dich definitiv in einer unvorteilhaften Ausgangslage. Das zugrundeliegende Krankheitsbild ist eigentlich immer das gleiche: Deine Firma tut sich schwer damit, ihre steigende Komplexität zu managen.
Die entsprechenden Auslöser können allerdings von unterschiedlichster Natur sein. Sobald du diese Auslöser, welche deine Prozesse verlangsamen, identifiziert bekommst, fällt es auch leichter, die notwendigen Tools und Software zur Bekämpfung zu erkennen.
Unterschiedliche Auslöser verlangen unterschiedliche Lösungen. Wenn du verstehen willst, ob eine PLM Software hierbei einen Platz in deiner digitalen Infrastruktur finden sollte, fang an dir die folgenden Fragen zu stellen:
Treffen einige (oder sogar alle) der angeführten Punkte auf deine Firma zu? Dann solltest du dich definitiv damit beschäftigen ein PLM System in dein Firmensoftware-Paket zu integrieren. So ermöglichst du mehr Struktur und Übersicht innerhalb deiner Entwicklungsprozesse und gewährleistest einen einfacheren Informationsaustausch. Andernfalls können Missverständnisse, Fehler und Prozessschwächen schnell zu ernsthaften Problemen führen.
Um das Ganze ein wenig deutlicher zu machen, schauen wir uns diese Probleme im nächsten Abschnitt aus dem Blickwinkel einer besonders anfälligen Industrie an – Fashion & Lifestyle.
Der Überschaubarkeit halber beantworten wir diese Frage anhand von drei Hauptgründen.
Mode ist schnelllebig und auch das Interesse von Kunden an bestimmten Styles und Kollektionen ändert sich ständig – worauf sich Fashion Brands durchgehend einstellen müssen. Da die komplette Industrie hierbei sehr abhängig vom Saison-Zyklus ist, werden von Mode- und Lifestyle-Brands unterschiedliche Kollektionen im Jahresverlauf erwartet. Um unter so viel Zeitdruck den höchsten Qualitätsanforderungen gerecht zu werden, können sich kaum Fehler und Mängel innerhalb der Entwicklungsprozesse erlaubt werden. In solch einem dynamischen Markt ist es also besonders wichtig, die Time-to-Market so gering wie möglich zu halten, weshalb eine intuitive und kompakte Lösung für ein effizientes Informations-Management höchste Priorität haben sollte.
Wann immer du neue Produkte und Kollektionen veröffentlichen möchtest, ist deine Firma abhängig von genauen und aktuellen Produktdaten, um auch wirklich mit transparenten und gültigen Informationen arbeiten zu können. Das ist allerdings umso schwieriger umzusetzen, wenn Unmengen an Daten verwaltet werden müssen – so wie es der Fall bei Kleidung ist. Jede Kollektion besteht aus unterschiedlichsten Styles und jedes Kleidungsstück kommt in unterschiedlichen Farben, Formen und Größen. Dadurch wird ein ausgeklügelter Kollektions-Mix umso bedeutender und sollte sich an Performance-Werten der vergangenen Kollektionen orientieren können. Darüber hinaus musst du deine Produkte auch angemessen gegenüber Neu- und Bestandskunden vermarkten können. Beides sind sehr komplexe Aufgaben, die schnell schiefgehen können, sobald transparente und aktuelle Produktdaten nicht direkt zur Verfügung stehen.
In Fashion Brands treffen regelmäßig zwei gegensätzliche Kräfte aufeinander. Auf der einen Seite gibt es die kreativeren Teams (z.B. Design), welche sich gerne von den kommerziellen Elementen eines Launches (z.B. E-Commerce & Marketing) abkapseln – und umgekehrt. Auf der anderen Seite sind beide Teams sehr abhängig von einer reibungslosen Zusammenarbeit mit dem jeweils anderen Team. Design Teams sind abhängig von dem finanziellen Erfolg ihrer Kreationen, während Marketing- und E-Commerce Teams verlässliche und aktuelle Daten aus der frühen Entwicklungsphase brauchen, um Produktinhalte angemessen und attraktiv zu bewerben. Darüber hinaus beauftragen Fashion Brands häufig unterschiedliche Lieferanten mit sehr speziellen Produktionsanweisungen. Wenn hierbei alle Produktinformationen in diversen Accounts und Ordnern gespeichert werden, wird es sehr schwierig, einen strukturierten Überblick über die Performance und Operationen deiner Lieferanten zu wahren. Die Konsequenz: Mehr Fehler und Lieferverspätungen.
Eine PLM Plattform hilft dir dabei, genau diese Probleme innerhalb der Fashion-Industrie in den Griff zu bekommen, in dem es als intuitives und übersichtliches Tool für ein effizienteres Informationsmanagement dient. So kann es auch der Schlüssel sein, um die Komplexität innerhalb deiner Firma erheblich reduzieren zu können, indem es als Single-Source-of-Truth für deine Produktdaten arbeitet.
Natürlich klingt das in der Theorie schon einmal klasse, aber um den wirklichen Einfluss einer PLM Integrierung für dich und alle involvierten Parteien zu erkennen, schauen wir uns das ganze noch einmal an einem praktischeren Beispiel an: dem Entwicklungsprozess eines neuen Hemdes.
Stell dir vor, dass deine Firma gerade den Entwicklungsprozess für eure nächste Kollektion beginnt. Hauptbestandteil dieser Kollektion wird unter anderem auch ein neues Hemd sein. Neben einer neuen Musterung an Streifen unterscheidet sich dieses Hemd nur unwesentlich von mehreren Hemden vergangener Kollektionen. Das Hemd wird in unterschiedlichen Farben und Größen gelauncht – mit einem besonderen Fokus auf Nachhaltigkeit innerhalb der Prozesse und gewählten Materialien. Lass uns anhand dieses spezifischen Hemdes einmal anschauen, wie ein PLM System eure Prozesse und Workflows zwischen Mitarbeitern, Abteilungen und Lieferanten optimieren kann.
Design & Technik
Frühere Kollektionen konnten bereits im integrierten PLM System gespeichert werden. Darunter befindet sich auch ein Hemd mit dem gleichen Schnitt und Maßen. Das erleichtert direkt die Arbeit für deine Designer und Techniker, da z.B. Maßtabellen, Farbgruppen und Pflegeanweisungen identisch bleiben. Deshalb kann der alte Look einfach übertragen werden und mit neuen Skizzen für das neue Design und weiteren Informationen (z.B. SKU) ergänzt werden. PLM ermöglicht dem Design Team, dass diese Daten direkt in die neue Kollektion kopiert werden können mitsamt der nötigen Modifizierungen. Da jede Abteilung auf dieses System zugreifen kann, wird hierbei auch einiges an Zeit und Unannehmlichkeiten eingespart bei allen Beteiligten.
Marketing & E-Commerce
Vor der Integrierung eines PLM Systems haben die unterschiedlichen Teams häufig mit veralteten und unvollständigen Produktdaten arbeiten müssen, wenn neue Styles und Kollektionen vermarket wurden. Zwar konnten gelegentlich die aktuellsten Daten nach einer langwierigen Suche doch noch in verschiedensten Dokumenten und Mails gefunden werden – dies war aber nicht immer der Fall. Im letzteren Fall mussten die fehlenden Informationen dann erst einmal angefragt werden und die Arbeit am Produkt wurde damit vertagt. Mit einem PLM System kann das Team alle für den Launch benötigten Produktinformationen direkt einsehen. Zudem ermöglicht die Software, dass alle für das Hemd benötigten Dateneingaben automatisiert auf diversen E-Commerce Plattformen (z.B. Zalando oder Amazon) eingetragen werden und gleichzeitig deren unterschiedlichsten Anforderungen erfüllen. Das spart einiges an Zeit für das Team, auch bei der Einhaltung von Deadlines und dem Launch-Datum des Hemdes. Diese freie Zeit kann dann für mehr Transparenz und Kreativität innerhalb der Produktvermarktung genutzt werden.
Management
Mit einem PLM System wird es Managern deutlich vereinfacht, Aufgaben und Ressourcen optimal zwischen Abteilungen zu verteilen und dabei alle Prozesse in der Produktentwicklung zu optimieren. Durch den vollständigen Überblick über alle anstehenden Entwicklungsphasen des neuen Hemdes und der entsprechenden Kollektion, kann direkt auf wichtige Deadlines und Performance-Probleme reagiert werden. Durch die aufgewertete Produktdatenbank werden hierbei Engpässe leicht aufgedeckt und die relevanten Prozesse können zielgerichtet verbessert werden.
Die meisten PLM Systeme bieten dir darüber hinaus ein intuitives Analyse-Feature. Dadurch werden Entscheidungen über Mindestbestellmengen und Performance-Prognosen für das neue Hemd und die gesamte Kollektion deutlich strategischer. Innerhalb deiner vergangenen Kollektionen kannst du schnell erkennen, welche Styles, Größen und Farben am besten (und schlechtesten) verkauft wurden. Mit diesen Informationen kannst du deine Performance messen, einen effektiven Produktmix zusammenstellen und dabei gleichzeitig deinen Lagerbestand minimieren. Hatten zum Beispiel deine roten Hemden in M den höchsten Absatz in der Vergangenheit? Dann ist es wahrscheinlich, dass diese auch in der neuen Kollektion häufiger gekauft werden als deine zumeist schlecht abschneidenden grünen Hemden in XL. Und wenn bestimmte Styles innerhalb deiner Kollektionen kontinuierlich daran scheitern, die erwarteten Absatzsmengen zu erfüllen, solltest du vielleicht darüber nachdenken, deine Taktik zu verändern oder zukünftig komplett auf diese zu verzichten.
Lieferanten
PLM kann die Genauigkeit deiner Tech-Packs deutlich verbessern und deine Lieferanten werden dir dafür danken. Sind all deine Lieferanten erst einmal mit deinem PLM System verbunden, können diese direkt auf alle relevanten Anweisungen und Hinweise zugreifen (z.B. Labels und Maße). Zudem hilft dir eine PLM Software dabei, deine komplette Kommunikation mit verschiedenen Lieferanten zu erleichtern. So besteht kein Bedarf mehr darin, alle Updates über Mails auszutauschen, da jede Information innerhalb des Systems gespeichert und verteilt werden kann. Dadurch werden Fehler, Missverständnisse und Lieferverspätungen innerhalb der Zusammenarbeit reduziert. Durch die engere Verbindung zu deinen Lieferanten kannst du so auch deine Nachhaltigkeitsbemühungen in jedem Prozessschritt transparenter und nachvollziehbarer gestalten.
Kunden
Kunden werden immer anspruchsvoller und informierter beim Online-Shopping. Daher wird es auch immer wichtiger, akkurate, informative und ansprechende Informationen für deine neuen Produkte bereitstellen zu können. Dieses hat einen großen Einfluss auf das Interesse und die Kaufintentionen deiner möglichen Kunden.
Durch PLM kannst du deine Nachhaltigkeitsbemühungen auch transparenter und nachvollziehbarer vermarkten – ein entscheidender Faktor, besonders für umweltverantwortliche Kunden. Auch deine Qualitätsprobleme können einfacher identifiziert werden und Bestellabwicklungen innerhalb deiner Teams werden schneller umgesetzt. Somit hat PLM auch einen entscheidenen Einfluss auf deine Kundenzufriedenheit. Und wir alle wissen: Zufriedene Kunden kommen gerne wieder.
Alles in allem werden alle deine internen Teams und externen Partner von einem PLM System profitieren. Das gleiche gilt allerdings auch für andere Firmen-Softwares. Lass uns deshalb zum Abschluss genauer darauf schauen, wie sich ein PLM System mit anderen wichtigen digitalen Firmensystemen innerhalb der Fashion-Industrie vereinbaren lässt.
Nutzt du bereits eine andere digitale Software-Lösung, wie z.B. PIM- oder ERP-Systeme, und siehst nicht den zusätzlichen Mehrwert in einem PLM System?
Die Wahrheit ist, dass sich diese Systeme einfach miteinander kombinieren lassen und sich sehr gut ergänzen. Aber wie genau unterscheiden sich diese Systeme und wie kannst du einen wirklichen Mehrwert aus ihnen ziehen?
Wie der Name bereits impliziert, ist Produkt-Informations-Management (PIM) ein weiteres Tool, um deine Produktdaten zu managen. Da PIM und PLM aber unterschiedliche, spezifische Ziele verfolgen, lassen sie sich hervorragend miteinander kombinieren. Ein PIM-System ist sehr kunden-zentriert und beliefert dich mit wertvollen Erkenntnissen zur Produktnachfrage, sowie Präferenzen und Anforderungen deiner Kunden. PLM dagegen nutzt Produktdaten hauptsächlich dafür, deine Entwicklungsprozesse und Workflows zu optimieren. Wenn du beide Systeme integrierst, kannst du deine Produktentwicklung also noch besser an die Nachfrage deiner Kunden anpassen mithilfe eines effizienteren Informationsmanagements.
Der Hauptfokus eines Enterprise-Resource-Planning (ERP) Systems liegt auf dem effizienten Management deiner Ressourcen und Finanzen innerhalb der Produktion. Somit setzt sich die Software eher mit deinen ‚harten‘ Produktdaten auseinander, wie z.B. Stock-Keeping-Units (SKUs). Deshalb ermöglicht dir eine Integration von PLM und ERP noch komplettere Einblicke in deine Firmenprozesse, da die ‚harten‘ Produktdaten mit den ‚soften‘ Produktdaten aus der Produktentwicklung kombiniert werden können. Diese intuitive Datenschnittstelle zwischen Ressourcen-Management- und Produkt-Informations-Management Systemen hilft dir dabei, deine Firmenprozesse noch effizienter koordinieren zu können.
Zusammengefasst: PLM ist eine ausgezeichnete Lösung, um deine Produktinformationen innerhalb der Entwicklung besser zu managen. Aufgrund ihrer besonderen Charakteristiken profitieren besonders Brands innerhalb der Fashion-Industrie von einer PLM-Integrierung – und nicht nur du, sondern auch alle deine Partner. Wenn du dich für oder gegen ein PLM System entscheidest, solltest du PIM- und ERP-Systeme nicht als Alternativen bewerten, sondern als unterschiedliche Puzzleteile für eine bessere digitale Infrastruktur deiner Firma.
Es gibt viele PLM Lösungen auf dem Markt. Wir empfehlen dir, dich ausgiebig mit den unterschiedlichen Anbietern auseinanderzusetzen, da die richtige Wahl stark von deiner Industrie und deinen spezifischen Prozessen abhängt.
Hier erfährst du mehr: PIM vs. PLM - Was ist der Unterschied?
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